Das deutsche Pfandsystem
Ein einzelnes Pfandglas wegzubringen lohnt sich irgendwie nicht, aber 38 lassen sich auch nicht mehr wirklich problemlos tragen. Der Lohn: 5.70€
Jahrelang wurde die Parole geprägt: "Wer Pfandflaschen kauft unterstützt die Umwelt!". Diese Parole hat mit der Einführung des Einwegpfands seine Bedeutung verloren. Jetzt werden auf die meisten Getränkeverpackungen Pfand erhoben, aber die Einwegverpackungen werden weiterhin zerstört (und dann hoffentlich wiederverwertet).
Viel schlimmer jedoch scheint die Tatsache, dass jeder der nicht beabsichtigt sein Pfand zurück zu bringen, billiger fährt, Mehrwegpfandflaschen zu kaufen. Mit 8 Cent sind Sie dabei, wenn Sie eine Mehrwegpfand- Bierflasche wegwerfen, aber 25 Cent zahlen Sie, wenn Sie eine Einwegpfandflasche wegwerfen. Die wertvolle Glasflasche, die ohne einschmelzen wiederverwertet werden könnte wurde durch das Zwangspfand vollständig entwertet.
Wer gewinnt eigentlich durch das Zwangspfand? Es ist nicht die Umwelt, soviel ist klar. Aber die ganzen nicht zurückgegebenen Flaschen lassen die Kassen der Hersteller klingeln. Schließlich suchen diese ja nach jedem Argument, welches sie finden können, um die Rückgabe der Getränkeverpackung zu verhindern. Wieso muß eine Getränkeverpackung, die keine drei Sekunden nachdem man diese in den Automaten gesteckt hat zerhäkselt wird, unverdellt und mit Eticket abgegeben werden? Die Industrie hat kein Interesse daran, ein sinnvolles System zu finden und die Politik war nicht in der Lage das Zwangspfand von anfang an sinnvoll zu definieren, oder - Verschwöhrungstheorie hin oder her - hat mal wieder die Industrielobby gegenüber der Umwelt und dem Verbraucher gewonnen?