Wie funktioniert eigentlich 3D-Kino in Farbe?
Abb. 1: Ganz einfach und billige Polarisations Filter Brille wie sie jeder Besucher des Museum of Science in Boston vor dem Besuch des 3D-Kinos augehändigt bekommt (groß).
Brille auf und direkt vor einem tauchen Figuren im Raum auf, als wären sie da und schwebten vor einem her. Dieses Gefühl versuchen 3D-Kinos möglichst realitätsnah zu vermitteln. Wirkliche Farbtreue bei der Wiedergabe dieser Filme gibt es erst, seit es Polarisationsbrillen gibt. Aber wie funktionieren die eigentlich?
Am einfachsten sind die Effekte zu zeigen, die diese Brille hervorruft. Schaut man hindurch, stellt hat man die Wirkung einer normalen Sonnenbrille, die ca. die Hälfte des Lichts entfernt. Wenn man das rechte Brillenglas über das linke schiebt, oder versucht sich durch die Brillen hindurch in die Augen zu schauen sieht man gar nichts. Beide Brillengläser zusammen absorbieren also auch alles einfallendes licht.
Licht muss also in zwei Zuständen vorkommen und jedes Brillenglas entfernt also den jeweils anderen. Den einen Zustand nennen wir horizontal und den anderen vertikal polarisiert. Ein Polarisationsfilter sorgt also dafür, dass entweder vertikal oder horizontal polarisiertes Licht durch ihn hindurch gelassen wird. Da horizontal polarisiertes Licht 90 Grad gedreht ist im Vergleich zu vertikal polarisiertem Licht, reicht es, dass einer der beiden Partner den Kopf zur Seite neigt, damit man sich auch trotz Brille wieder in die Augen schauen kann.
Wenn man jetzt noch eine Leinwand verwendet, die polyrisiertes Licht ungedreht reflektiert und zwei Projektoren, die auch jeweils einen Polarisationsfilter vor der Linse haben, dann kann man jedes Auge mit einem eigenen Bild versorgen. Allerdings ist dieser ganze effekt nur an genau einer Stelle vor der Leinwand perfekt. Alle anderen Zuschauer kriegen immer ein leicht falsches Bild, was aber nicht weiter stört und dem 3D Kinovergnügen nicht im Wege steht.
25.07.2008 (394.89 kB) Nebeneinander liegend unterscheidet sich das rechte Brillenglas nicht vom linke.
25.07.2008 (298.46 kB) Übereinander liegend sieht man vollen Effekt: Das Licht kann immer nur durch eines der beiden Gläser dringen, nicht durch beide.
25.07.2008 (287.68 kB) Liegen die Brillengläser 90 Grad verdreht übereinander, dann stimmt die Polarisationsrichtung beider Gläser wieder überein.
25.07.2008 (227.25 kB) Für romantische Abende zu zweit sind diese Brillen aber auf gar keinen Fall geeignet.
25.07.2008 (342.28 kB) Sobald man versucht dem Gegenüber in die Augen zu schauen, verdunkelt sich der Blick.